#1 kurz erkLEERt – Erster Rathaus-Talk mit Bürgermeister Horst
Shownotes
Leer, Ostfrieslands lebens- und liebenswerte Stadt mit Hafen und viel Historie, hat ab sofort auch einen eigenen Rathaus-Podcast. Bei „kurz erkLEERt“ ist der Name Programm: Im Gespräch mit Pressesprecher Edgar Behrendt melden sich Bürgermeister Claus-Peter Horst, aber auch Mitarbeitende aus dem Rathaus und/oder Gäste mit Neuigkeiten und Wissenswertem rund um Stadt und die Stadtverwaltung.
In Episode 1 geht es um den Holocaust-Überlebenden Albrecht Weinberg, Ehrenbürger der Stadt Leer, der am 7. März seinen 100. Geburtstag feiert. Claus-Peter Horst berichtet von ihren zahlreichen berührenden Begegnungen und dieser sehr besonderen Leeraner Persönlichkeit. Außerdem geht es um aktuelle Bauprojekte wie die Fahrradstation am Bahnhof, eine Gewerbefläche im Norden des Stadtgebiets und vieles mehr. Der Bürgermeister bestätigt: „Es läuft, und es soll weiterlaufen.“Was genau, wie und wo – darum wird es in den kommenden Folgen gehen. Zum Beispiel um die Schulbauoffensive der Stadt…
Veranstaltungstipps 2025
Stadtradeln: 04.-24. Mai
Leer maritim: 31. Juli-3. August
Übrigens: „kurz erkLEERt“ soll auch im Dialog funktionieren. Schicken Sie uns Ihre Themenwünsche und Fragen an socialmedia@leer.de !
Stadt Leer online: website: https://leer.de facebook: https://www.facebook.com/stadt.leer.ostfriesland instagram: https://www.instagram.com/stadt.leer.ostfriesland/
Transkript anzeigen
00:00:00: Moin und willkommen bei Kurz Erklärt, dem Podcast aus dem Rathaus in Leer.
00:00:12: Erfahren Sie Neues aus der Stadt und aus der Stadtverwaltung.
00:00:16: Kurz und knackig.
00:00:17: Und manchmal auch mit einer Prise ostfriesisch humor.
00:00:20: Und das Beste?
00:00:21: Ihre Fragen und Themenwünsche sind willkommen.
00:00:24: Jetzt aber los, es gibt Spannendes zu erklären.
00:00:27: Herzlich willkommen zum Premieren Podcast im Rathaus der Stadt Leer.
00:00:36: Unser Pressebüro ist heute zum ersten Mal umfunktioniert zu einem Podcaststudio.
00:00:41: Vor uns ist einiges an Technik.
00:00:44: Wir haben hier so ein Mischpult stehen.
00:00:46: Wir haben zwei Mikrofone.
00:00:48: Hinter dem Mikrofon oder hinter einem Mikrofon sitzt jetzt der Bürgermeister.
00:00:52: Der ruckelt da gerade noch dran rum.
00:00:53: Aber ich glaube, man kann ihn hören.
00:00:54: Hallo CP.
00:00:55: Ja, probieren wir das mal.
00:00:56: Ich glaube, man hört mich.
00:00:58: Ja, das klingt auf jeden Fall schon mal ganz gut.
00:01:00: Die zweite Person hinter dem Mikro, das bin ich.
00:01:02: Mein Name ist Edgar Bernd.
00:01:03: Ich bin ein Teil des Presse-Teams der Stadt Leer.
00:01:06: Und dieser Podcast, um das mal kurz zu erklären, da sind wir schon beim Namen, kurz erklärt
00:01:13: ist Programm.
00:01:14: Das heißt, wir wollen künftig regelmäßig bestimmte Themen, die von einer Relevanz für
00:01:20: die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Leer sind, besprechen.
00:01:23: Kurz erklärt heißt natürlich, dass wir das kurz machen, also keine abendfüllende Veranstaltung
00:01:28: werden, sondern wollen relativ zügig zum Punkt kommen.
00:01:31: Das ist also ein überschaubares Zeitfenster.
00:01:33: Und bevor wir loslegen, wichtig ist uns dabei, dass wir künftig auch Bürgerfragen zu den
00:01:38: jeweiligen Themen beantworten möchten in den Podcast.
00:01:41: Wie das funktioniert, da kommen wir am Ende nochmal zu.
00:01:45: So, starten möchten wir tatsächlich diesmal nicht mit einem Fachthema, sondern weil wir
00:01:50: noch relativ früh im Jahr sind, mit dem Ausblick auf 2,25.
00:01:54: Da frage ich den Bürgermeister jetzt mal, CP, du hast gerade im Neujahrsempfang davon
00:01:59: gesprochen, dass du zuversichtlich auf das neue Jahr blickst.
00:02:02: Woher nimmst du den Optimismus?
00:02:04: Ja, den nehme ich daher, weil ich denke, dass die Stadt Leer recht gut aufgestellt ist.
00:02:09: Ich habe in meiner Neujahrssansprache gesagt, dass wir zwei Jahre hinter uns haben, in denen
00:02:13: wir großer Gewerbesteuereinnahmen hatten, also finanziell recht gut ausgestattet waren.
00:02:20: Das wird sich sicherlich in diesem Jahr etwas verschieben.
00:02:22: Wir haben auch große Dinge vor der Brust, die wir erfüllen müssen.
00:02:26: Also es bleibt am Ende wenig Geld zum Gestalten.
00:02:28: Aber ich denke, wir sind ein gutes Team.
00:02:31: Das Rathaus ist gut aufgestellt und politisch macht die Arbeit auch gerade sehr viel Spaß.
00:02:36: Ich glaube, zu den Herausforderungen kommen wir im Laufe des Podcasts nochmal, dass wir
00:02:41: da noch ein bisschen näher drauf eingehen können.
00:02:43: Gerne.
00:02:44: Mich würde erst mal interessieren, gibt es denn für dich 2,25 ein besonderes Ereignis
00:02:50: auf das du dich jetzt freust?
00:02:52: Ja, das besonderes Ereignis in diesem Jahr wird am 7.
00:02:55: März sein.
00:02:56: An dem Tag feiert Albrecht Weinberg seinen 100.
00:03:00: Geburtstag.
00:03:01: Er ist Holocaust-Überlebender und seit einigen Jahren wieder ein Lehr.
00:03:04: Und da freue ich mich riesig drüber, dass er das in unserem Rathaus tun wird.
00:03:09: Da muss man ja wissen, dass das Albrecht Weinberg im Jugendalter von einem deiner Bürgermeister-Vorgänge
00:03:17: auch durch die Stadt getrieben worden ist.
00:03:20: Das macht das Ganze vielleicht auch deutlich, was das heute bedeutet, dass er jetzt Ehrenbürger
00:03:27: der Stadt geworden ist, obwohl so eine Vorgeschichte vorliegt.
00:03:32: Also was bedeutet Albrecht Weinberg aus deiner Sicht für die Stadt Lea?
00:03:36: Ja, Albrecht Weinberg ist ein Mana.
00:03:39: Er führt viele Gespräche gerade mit Jugendlichen und Kindern.
00:03:43: Er füllt mittlerweile aber auch große Veranstaltungsräume und dann erzählt er, was ihm passiert
00:03:50: ist, welche schrecklichen Goldharten er erleben musste in den Zeiten des Nationalsozialismus.
00:03:55: Und das finde ich sehr, sehr wichtig, dass er das tut, sodass seine Erinnerung dir hat
00:04:00: uns zum Nachdenken bringt und zum entsprechend richtigen Handeln auch bewegt.
00:04:05: Ja, du sagst das auch.
00:04:07: Du hast das eine oder andere persönliche Erlebnis auch mit Albrecht Weinberg gehabt.
00:04:12: Ich erinnere mich daran, dass du mal sagst, auf dem Gulli-Markt diese Geschichte mit dem
00:04:16: Karussell, das fand ich schon sehr bewegend.
00:04:17: Ja, es gibt mehrere Begegnungen mit ihm, die ich wahrscheinlich nie wieder vergessen werde.
00:04:23: Das begann damit, dass ich schon von ihm wusste, als ich Bürgermeister wurde.
00:04:29: Ich hatte über ihn gelesen, aber ich hatte ihn nie getroffen und dann haben wir uns bei
00:04:33: einem der ersten Veranstaltungen gesehen und kennengelernt, als Stolpersteinen leerverlegt
00:04:38: wurden.
00:04:39: Diese Entscheidung durfte ich treffen, dass wir das jetzt endlich in Leer auch tun.
00:04:43: Und da war er dabei und da hat er mich an dem Morgen schon sehr bewegt.
00:04:48: Dann gab es die nächsten Begegnungen in verschiedenster Formen und irgendwann habe ich dann all
00:04:55: meinen Mut zusammengenommen und habe ihn gefragt, Herr Weinberg, wollen Sie nicht
00:05:00: Ehrenbürger dieser Stadt werden, werden Sie dazu bereit?
00:05:02: Und das hat er sofort mit dem Jahr beantwortet, was nicht ganz leicht ist für ihn, denn das
00:05:07: Rathaus, einer der Vorgänger, hat ihn ja schließlich aus der Stadt getrieben, wie du gerade sagt
00:05:12: ist.
00:05:13: Und das war für ihn mit Sicherheit einen riesen Schritt, hier wieder ins Rathaus zu kommen
00:05:18: und diese Auszeichnung dann auch anzunehmen.
00:05:21: Eine große Überwindung.
00:05:22: Auch eine große Überwindung natürlich.
00:05:24: Da gab es davor eine Sache und zwar haben wir nach dem Verlegen der Stolpersteine auch
00:05:29: den Künstler, den Händemlich und Erlbricht Weinberg zusammen zu einer Hühnersuppe
00:05:34: ins Rathaus eingeladen und haben dann beide auch gebeten sich ins goldene Buch einzutragen
00:05:39: und das war so der erste Schritt auch für Albrecht Weinberg wieder ins Rathaus zu kommen,
00:05:44: wo er eigentlich nie wieder rein wollte und dann hat er auch sich in dieses Buch eingetragen
00:05:49: und das war schon sehr bewegend für uns alle.
00:05:53: Dann kam noch die Geschichte auf dem Gallimarkt, dem Karussell.
00:05:56: Genau, das ist ja das, was du gefragt hattest.
00:05:59: Albrecht Weinberg hatte mir immer gesagt in diesen Veranstaltungen, er möchte wohl
00:06:04: einmal auf den Gallimarkt und dann habe ich gesagt, ja das machen wir, du kommst auf den
00:06:09: Gallimarkt, ich lacht dich ein und dann war er in dem sogenannten Raum 2, das ist ein
00:06:14: Raum hinter der Treppe bei der Öffnung und dann habe ich ihn da begrüßt und habe gesagt,
00:06:20: na wie geht es dir, möchtest du einmal mit auf die Empore, wolltest du einmal oben
00:06:25: ins Publikum schauen und dann sagt er, das möchte ich gerne und hat seine Begleiterin
00:06:30: Gerda Dänekas noch gesagt, Mensch, da sind aber auch viele Stufen auf dem Weg dahin
00:06:34: willst, das wirklich, ja ich möchte und dann habe ich ihn untergehakt und wir sind auf
00:06:39: diese Empore geklettert und dann fingen alle an plötzlich zu applaudieren, das war ein
00:06:46: unglaublicher Moment, ich hatte einen Schauer auf dem Rücken in dem Augenblick und er
00:06:50: hat in die Menge gewunken und sie hörten nicht auf, ihm auch zu zuwinken und weiter
00:06:56: zu klatschen und ja und dann sagte Albrecht, hier gehe ich jetzt nicht wieder runter, ich
00:07:01: bleib hier oben und dann habe ich gedacht, Mensch, was machst du mit ihm und dann stand
00:07:06: aber ein Stuhl schon oben auf der Empore, der war eigentlich vorgesehen für Traver
00:07:10: Higgs, den Ausrufer aus England und dann haben wir Albrecht diesen Platz angeboten
00:07:15: und dann noch einen zweiten Stuhl für Traver Higgs besorgt, dass der auch sitzen konnte
00:07:18: während der Begrüßung, ja und Albrecht hat das wirklich genossen und dann sind wir auf
00:07:24: den Galle Markt, haben im Festzelt den Markt nochmal öffnet und dann sagt dazu mir, ich
00:07:29: möchte gerne einmal ein Kaussell fahren, willst du nicht mit mir Kaussell fahren und
00:07:34: dann stand vor der Tür dieses Festzeltes, stand dann so ein historisches Holzkaussell
00:07:40: mit Pferden drauf und dann sagt er, da möchte ich gerne rein und dann sind wir beide da
00:07:45: rein und während wir gefahren sind, hat er gesagt ja, das wurde früher von Pferden
00:07:50: angetrieben, die sind in der Mitte gelaufen, haben das Kaussell dann zum Drehen gebracht
00:07:54: und ich durfte nie mitfahren und jetzt darf ich. Also das war wirklich sehr bewegender Moment,
00:08:01: viele vierzehnte später. Galle Markt der Öffnung ist immer etwas besonders, aber mit Weinberg
00:08:06: war das wirklich einzigartig, ganz ganz besonders. Genau, muss man sagen Traver Higgs ist normalerweise
00:08:12: derjenige, der hier den absoluten Besucherbeifall kriegt und das war zum ersten Mal ein
00:08:18: bisschen anders, dass Albrecht Weinberg diese Rolle übernommen hat, das war tatsächlich
00:08:22: sehr sehr sehr bewegend. Jetzt hat er Geburtstag, sagst du, seinen Hundertsten am siebten März,
00:08:27: stellt sich die Frage, was wünscht man einem hundertjährigen mit so einer bewegenden Lebensgeschichte?
00:08:34: Ja, ich wünsche mir natürlich noch viele viele Jahre, dass wir ihn noch viele Jahre erleben
00:08:40: dürfen und dass er selbst auch noch viele Jahre erleben darf, aber ich denke viel darüber
00:08:45: nach, was ich ihm schenken kann und ich komme nicht so richtig dazu in dem Ergebnis, weil
00:08:52: was schenkt man einem hundertjährigen Holocaust überlebenden und ich komme ja dann gedanklich
00:08:58: zu dem Ergebnis, ich würde ihn gerne demokratie wünschen und alles dafür zu tun, dass wir
00:09:05: nicht nach rechts abrücken, also das ist glaube ich das, was ihm auch an meisten helfen
00:09:11: würde oder was ihm an meisten stützen würde. Das habe ich auch auf dem Neujahrsempfang
00:09:16: gesagt, dass ich würde alles dafür tun, als Bürgermeister was in meiner Macht steht,
00:09:21: dass das hier in Leer gerade in der Ratsarbeit nicht passiert.
00:09:24: Auf dem Neujahrsempfang hattest du auch gesagt, jetzt müssen wir so ein bisschen den Übergang
00:09:29: finden zum Tagesgeschäft tatsächlich, was in diesem Jahr an Herausforderungen anstehen.
00:09:36: Wir haben ja einen Doppelhaushalt, 25/26 beschlossen, wo auch die eine oder andere Million an Investitionen
00:09:43: drin steckt für Projekte, die das Gesellschaft für die lebende Stadt wäre, sicherlich
00:09:50: in irgendeiner Form verbessern können oder sollen. Was sind für dich die Projekte, die
00:09:57: du für besonders wichtig hältst?
00:09:58: Ja, davor muss man einfach sagen, dass wir die Haushaltsdiskussion sehr diszipliniert
00:10:04: geführt haben im Rat, da bin ich auch sehr dankbar, dass diese Diskussion so geführt
00:10:08: werden konnten und dass man so früh im Jahr einen Haushalt bereits beschlossen hat und
00:10:13: dann auch gleich für zwei Jahre, dass es schon wirklich was Besonderes ist. Und diese Diskussion
00:10:19: ist deshalb so gelaufen, weil Politik gesagt hat, uns sind drei Dinge wichtig. Das eine
00:10:25: ist, wir wollen unsere teilweise marode Infrastruktur, das betrifft sowohl Straßenbrücken wie auch
00:10:30: unsere Schulen in Ordnung bringen. Da kann man kein Blumenstrauß mit gewinnen, wenn man
00:10:37: das so plastisch sagen darf, da wird kein großes Band durchgeschnitten, wenn man es
00:10:40: fertig hat, aber das sind Dinge, die einfach zur Existenzunterstadt dazugehören. Dann
00:10:45: sind es Themen Feuerwehr und Sicherheitstechnik. Also wir wollen gerne die Feuerwehr so mit
00:10:51: ihrem Material ausstatten, sodass die Feuerwehr auch wirklich einen guten Dienst erweisen
00:10:56: kann, dass das einzige, was wir tun können für diese vielen ehrenamtlichen Kolleginnen
00:11:02: und Kollegen, dass wir ihnen zumindest die Geräte geben, damit sie das super machen können.
00:11:06: Wir sind ihnen sehr dankbar, dass sie das wirklich Tag und Nacht hier für uns gewährleisten
00:11:10: und da ist der Rat sich auch eigentlich, dass das passieren muss und das Dritte ist, wir
00:11:15: möchten gerne uns für die Zukunft entsprechend aufstellen und zwar wollen wir unsere Schulen
00:11:21: so sanieren, dass unsere Kinder dort die besten Möglichkeiten haben, entsprechend Unterricht
00:11:28: zu erfahren. Das heißt, die Schulen müssen barrierefrei sein, sie müssen so Ganztagsschulen
00:11:33: umgebaut werden und sie sollen natürlich digital auf den Neuesten stand.
00:11:37: Genau, das ist natürlich kein Projekt für zwei 25, sondern vermutlich für die nächsten
00:11:42: zehn oder noch länger.
00:11:43: Genau, also der Rat hat im letzten Jahr eine sogenannte Schulbeoffensive verabschiedet,
00:11:48: das haben wir ganz bewusst gemacht. Wir haben alle Maßnahmen, die notwendig sind aufgezeigt,
00:11:54: durchgerechnet, durchgeplant, auch auf ihre Sinnhaftigkeit überprüft. Also ich meine
00:12:00: damit, kann man besser ein Gebäude sanieren oder ist es besser, das abzureißen und gleich
00:12:04: neu zu bauen und aus diesem ganzen Plänen ist dann eine Priorisierung geworden. Also
00:12:10: wir wissen genau, in welchen Schritten diese Schulen wie zu sanieren sind und das ist ein
00:12:15: Programm für zehn Jahre, das schafft man nicht in zwei.
00:12:17: Die Schulbeoffensive ist ja auch in doppelter Hinsicht ein wichtiges Thema, da spricht
00:12:23: Maier vom antizyklischen Verhalten. Das heißt unsere Wirtschaft ist gerade jetzt nicht ganz
00:12:27: so gut aufgestellt. Insofern glaube ich, dass das auch was das betrifft eine wichtige Geschichte
00:12:33: ist. Wie siehst du das?
00:12:34: Da muss ich dir widersprechen. Also die Wirtschaft ist schon gut aufgestellt in Lea. Wir können
00:12:39: froh sein, dass wir keine...
00:12:41: Großbetriebe haben, die vielleicht gerade Krisenabhängig agieren.
00:12:46: Ich meine damit VWM-Tschiffsbau in Papenburg.
00:12:49: So etwas haben wir in Lerner nicht.
00:12:51: Wir haben einen guten Mittelstand, der in der Summe, das habe ich ja vorhin mit den Rekordeinnahmen aus 23 und 24 beschrieben,
00:12:59: in der Summe gut aufgestellt ist.
00:13:00: Da können wir als Stadt wirklich froh darüber sein, dass unsere Wirtschaft so ist, wie sie ist.
00:13:04: Das heißt, wenn es einem Betrieb mal schlecht geht, fängt eigentlich der andere Betrieb das entsprechend auf.
00:13:10: Wir würden gerne in dieser Stadt viel investieren, um die Bauwirtschaft nach vorne zu bringen oder wieder aufzubauen.
00:13:17: Da merken wir nämlich, dass die Bauwirtschaft es schwer derzeit hat.
00:13:20: Der Wohnungsbau geht zurück.
00:13:22: Private Großinvestitionen werden gerade nicht realisiert.
00:13:25: Da wartet man auf der Reduzierung der Baukosten bzw. ein weiteres senkender Zinsen.
00:13:29: Und da hat der Rat dann ganz klar gesagt, wir springen ein.
00:13:33: Macht das mal an unserer kommunalen Wohnungsgesellschaft fest.
00:13:38: KWL, genau das ist die Abkürzung davon.
00:13:41: Die wird jetzt aus eigenem Antrieb heraus gute 44 neue Wohnungen realisieren.
00:13:47: Das ist alles vorgeplant und entsprechend beschlossen und finanziert.
00:13:51: Gleichzeitig werden wir in Gewerbebiet im Norden der Stadt im Bereich der Benzstraße weiter ausbauen.
00:13:57: Das ist ein Projekt, was wir mit mehreren Millionen durchführen.
00:14:00: Wir haben das Glück, dass das Land nieder Sachsen uns dort entsprechende Viertelmittel gegeben hat vor zwei Jahren.
00:14:06: Die können wir jetzt, die Spreck können wir jetzt realisieren.
00:14:08: Aber wir haben auch sonst noch weitere Bauprojekte, z.B. wir werden in Nöttermur gerade eine neue Feuerwehr gebaut.
00:14:14: Die Bodenplatte ist fertig.
00:14:16: Und wir haben die Fahrradstationen.
00:14:19: Das wollte ich jetzt gerade drauf hinaus.
00:14:20: Und wir bauen am Bahnhof jetzt nach Langen vorgeplänkelt,
00:14:24: sondern nicht das mal, weil wir vieles abzustimmen hat mit der Bahn.
00:14:27: Beginnen wir jetzt mit dem Rufbau und wir brauchen gute zwei Jahre.
00:14:32: Das wird ja ein oder andere etwas kritisch sehen, was man so lange bauen muss.
00:14:36: Aber wenn man sehen wird, was da gebaut wird mit viel Metall, mit besonderer Ästhetik.
00:14:42: Das ist auch wichtig, weil wir direkt am denkmalgeschützten Bahnhof bauen.
00:14:46: Dann wird man verstehen, warum das diese lange Bauzeit hat.
00:14:49: Aber auch das ist ein Bauprojekt, was am Ende unserer Bauwirtschaft, unserer Bauwirtschaft, denn leer helfen wird.
00:14:53: Da muss man ja wissen, dass leer die Radfahrerstadt Nummer eins ist, würde ich jetzt mal so sagen.
00:14:59: So, zumindest in dieser Region.
00:15:00: Ja, im Bundeswald noch nicht ganz, weil da wäre das Thema Stadtradeln.
00:15:05: Das ist vielleicht als kurzer Einschub, damit Bürgerinnen und Bürger der Stadt leer sich auch darauf schon mal einstellen können.
00:15:11: Wir fahren normalerweise beim Stadtradeln.
00:15:14: Das ist ja ein Klimaschutzprojekt, wo wir möglichst viele Kilometer fahren, um CO2 zu vermeiden.
00:15:20: Diesmal nicht im September, sondern im Mai, und zwar vom 4. Mai bis zum 24. Mai.
00:15:25: Das bedeutet für dich wahrscheinlich auch, dass du frühzeitig trainieren musst.
00:15:29: Also du bist wahrscheinlich jetzt schon am Start und...
00:15:32: Jetzt müssen wir den Hörern erzählen, dass wir beide so einen kleinen Wettkampf immer haben, wenn es um Stadtradeln geht.
00:15:37: Den du noch nicht so oft gewonnen hast.
00:15:39: Wenn ich jetzt klug antworte und sage, ich werde nicht trainieren, dann wirst du es auch nicht tun.
00:15:45: Also, da verrate ich nicht all meine Trümpfe.
00:15:49: Ich gehe aber davon aus, dass ich in diesem Jahr gewinnen werde und
00:15:53: dein Trick aus dem letzten Jahr, das eben am letzten Abend noch viele Kilometer
00:15:59: nachtragen konntest und auch nur gefahren bist, bis dein Akku leer war, das wird dir diesmal nicht zum Sieg verhelfen.
00:16:05: Ich habe sie nicht nur nachgetragen, ich bin sie auch tatsächlich gefahren.
00:16:08: Ja, das glaube ich dir ja auch.
00:16:09: Ja, genau.
00:16:10: Ja, also, aber Stadtradeln, um das mal von unserem Battle jetzt mal nicht abhängig zu machen, sondern
00:16:17: wir wissen ja, wir sind die letzten zwei Jahre, glaube ich, nur in Anführungstrichen zweiter geworden, bundesweit.
00:16:23: Da gibt es ja die hartnäckige Konkurrenz aus Baden-Württemberg,
00:16:27: Tuttling, also wenn wir beide gut mit in die Pedalen treten, dann denke ich, dass wir die vielleicht diesmal endlich mal schlagen können.
00:16:34: Das wäre ein Traum.
00:16:35: Ja. Aber wir als Stadt, das ist auch Aufgabe, die in der Haushaltsberatung deutlich wurde,
00:16:42: also in den Aufgaben, die Verwaltung aus der Politik, aus dem Rat, werden auf den Radverkehr in Leerweite stärken
00:16:47: mit all und einer Maßnahmen, die wir irgendwie können.
00:16:51: Dazu gehört so etwas, dass wir eben Bürgern animieren, Fahrrad zu fahren, das ist ja die Aktion Stadtradeln.
00:16:56: Aber wir werden auch versuchen, die Hauptroute von
00:17:00: Papenburg über Westoverleding durch Leer durch nach Empten ausbauen.
00:17:05: Da sind wir gerade dabei, das sind so Puzzlesteine, die zusammenpassen müssen, diese Puzzlesteine auszugestalten,
00:17:11: sodass die am Ende dann Radweg geben.
00:17:12: Wir versuchen auch, in Österreich, am Wanderweg Flächen zu erwerben, sodass wir parallel zu dem Wanderweg,
00:17:19: das ist ja kein Radweg, es ist ein Wanderweg, das wird zum Wanderweg dann einer Rad.
00:17:22: Radfahrer werden geduldet.
00:17:24: Genau, und dass wir parallel dazu, weil es wirklich eine wichtige Route ist, in die Stadt rein und wieder raus,
00:17:29: Radschnellweg zu konzipieren.
00:17:33: Zum Teil haben wir vorhin die Straßen dafür schon genutzt, die haben wir zur Fahrradstraße gemacht im letzten Jahr,
00:17:37: aber dazwischen gibt es immer noch Abschnitte, die wir neu planen müssen.
00:17:40: Und auch daran sind wir gerade als Verwaltung dran, dass wir da etwas erreichen.
00:17:46: Und mit dem Umbau des Innenstadtringes sind wir auch nicht ganz fertig.
00:17:52: Auch da entwickeln wir für den Bereich als Felderstraße, also zwischen Bummert und, ich sage mal, Mühlenstraße, auch noch Konzepte.
00:17:57: Also das sind so viele Bausteine, die am Ende zusammen passen werden, sodass wir den Radverkehr auch gefördert bekommen.
00:18:04: Genau, das ist das Fazitprojekt mit dem Fahrrad in der City.
00:18:07: Dazu gehört auch das Fahrradstation.
00:18:10: Und das sind jetzt noch, ja, wir haben uns eigentlich im ersten Schritt auf den Innenstadtring konzentriert,
00:18:16: dann war der zweite Schritt die Fahrradstation.
00:18:19: Und jetzt geht es darum, die Routen von draußen, also aus den Vororten,
00:18:22: aus den Gemeinden um uns herum in die Stadt zu konzipieren.
00:18:25: Okay, soweit zu den wichtigsten Projekten des Jahres und auch der nächsten Jahre.
00:18:31: Ansonsten interessiert natürlich die Bürgerinnen und Bürger auch immer, dass es in der Stadt ab und zu mal was zu feiern gibt.
00:18:37: Gallimarkt ist bei uns schon, glaube ich, ein paar Mal gefallen der Begriff heute.
00:18:42: Hast du noch so ein paar persönliche Favoriten 2025, die du rot im Kalender angestrichen hast?
00:18:50: Ja, der Bürgermeister bekommt die Termine, die in der Innenstadt passieren, immer direkt vom Vorzimmer eingetragen.
00:18:55: Also das mache ich nicht mehr selbst.
00:18:57: Du bist auf jeden Fall immer dabei.
00:18:58: Einmal zugeben darf.
00:18:59: Aber ich möchte vielleicht anders erzählen, warum diese Dinge für die Stadt wichtig sind.
00:19:07: Das Einkaufen in einem Zentrum verändert sich gerade massiv.
00:19:11: Man geht nicht in die Innenstadt, um nur das Bedürfnis einkaufen zu bekommen, sondern man geht dahin, um Menschen zu treffen,
00:19:18: um Events zu erleben, um sich wohl zu fühlen, um vielleicht zu speisen und zu trinken.
00:19:26: Und das in der Kombination mit dem Handel, das ist dann das Richtige, was eine Innenstadt braucht, damit sie weiter beliebt wird.
00:19:34: Und das versuchen wir in Leer so aufzubauen, dass wir einfach ganz, ganz viele gute Events in die Innenstadt holen,
00:19:41: so dass sie dann dazu beitragen, dass die Menschen auch in die Innenstadt kommen.
00:19:44: Und da ist wirklich viel geplant in diesem Jahr von Töpfermarkt, den wir schon kennen, Stadtfest,
00:19:50: Fest der Kulturen, was ein wirklich tolles Event ist in der Stadt.
00:19:53: Und vieles wird wieder auch auf dem Hafen stattfinden, nicht nur Traditionsschiff treffen, sondern auch Lehrmaritim.
00:19:59: Ich war vor kurzem in Düsseldorf auf der Boot und habe dort den Deutschen Motorjachtverband eingeladen,
00:20:05: dass sie hier nach Leerkomm mit einer großen Besatzung und die werden auch nochmal die Stadt richtig bespielen mit verschiedenen Events auf dem Wasser.
00:20:14: Das wird spannend werden.
00:20:15: Wichtig, dass wir tatsächlich den Hafen mal wieder in der Mitte haben.
00:20:18: Ja, genau. Das ist ja unser riesen Vorteil in der Stadt.
00:20:20: Und ja, dann noch weiter bis zum Weihnachtsmarkt und American Wheels und alles Mögliche, was so wieder ansteht.
00:20:29: Also jede Menge Projekte, aber auch jede Menge zu feiern in diesem Jahr.
00:20:34: Was mich tatsächlich von dir jetzt nochmal interessieren würde, wenn wir dieses Jahr und die Zukunft sehen, der Stadtlehr,
00:20:42: was würdest du dir wünschen, damit das auch alles als Bürgermeister, was würdest du dir als Bürgermeister wünschen,
00:20:47: damit das auch alles so klappt, wie du dir das vorstellst, rein auch vielleicht politisch?
00:20:53: Da kann ich mir eigentlich nur wünschen, dass es so bleibt, wie es gerade ist.
00:20:57: Ich werde oft gefragt, und wie läuft es?
00:21:00: Und dann fange ich an nachzudenken, was meint er Ihnen wohl, wenn er mir diese Frage stellt und dann sage ich, es ist alles gut, es läuft.
00:21:07: Und das war ja auch vor etwas über drei oder fast vier Jahren mein Ansatz, überhaupt Bürgermeister zu werden.
00:21:16: Ich habe immer gesagt, diese Stadt kann mehr, als sie damals getan hat.
00:21:21: Und im Miteinander schaffen wir so ganz viel und das ist doch gelungen.
00:21:24: Wenn ich in den Rat hineinschaue, dann macht es Spaß, mit dem Rat zusammen zu arbeiten.
00:21:29: Das ist nach wie vor ein sehr sachliches Miteinander im Rat.
00:21:33: Das wird sich vielleicht ändern, wenn es jetzt wieder Richtung Wahlkampf geht im nächsten Jahr.
00:21:37: Aber im Moment bin ich da sehr mehr zufrieden.
00:21:39: Und dann ist das, was ich immer wiederhole.
00:21:41: Und das haben auch meine Vorgängerinnen gesagt, das Engagement von den Bürgerinnen und Bürgern in dieser Stadt ist gigantisch.
00:21:47: Ohne dieses Engagement wäre die Stadt nicht das, was sie heute wirklich ist.
00:21:52: Wir als Verwaltung können immer nur Impulse setzen und können ja leider mit immer weniger Geld in diese Aktivitäten auch unterstützen.
00:21:59: Aber dann fällt den Bürgern wieder neuer Weg ein, dass es doch irgendwie hinkriegen.
00:22:03: Oder es gibt einen privaten Sponsor, der dann noch einspringt.
00:22:07: Das ist immer fantastisch, was da wirklich in verschiedenster Formen in unserer Stadt passiert.
00:22:11: Und das sind die zwei Säulen.
00:22:13: Gute Ratsarbeit, um Impulse zu geben und um Rahmenbedingungen zu setzen.
00:22:17: Und dann das Ausgestalten dieser Dinge durch viel Bürgerengagement.
00:22:22: Also auf der einen Seite ein gutes Miteinander zwischen Stadtverwaltung und Politik,
00:22:26: um die Projekte auch tatsächlich erfolgreich umsetzen zu können.
00:22:29: Auf der anderen Seite die Bürger, die eine ganz große wichtige Rolle spielen im Engagement.
00:22:35: Was uns natürlich in unsere Arbeit absolut unterstützt.
00:22:38: Genau, ich habe ein bisschen Sorgen, das kann ich vielleicht auch noch sagen, dass sich das Ganze etwas spaltet.
00:22:43: Dass wir immer nur den linken oder den rechten Weg nehmen wollen.
00:22:47: Aber ich glaube, wenn wir darüber nachdenken, was für unsere Stadt das Beste ist,
00:22:51: dann ist es der Konsens, den wir in den Dingen finden.
00:22:55: Und das schaffen wir, indem wir miteinander reden und sprechen und auch ehrlich uns machen und sagen,
00:23:00: die Dinge sind halt so und so.
00:23:01: Und das dauert dann vielleicht auch ein bisschen in der Diskussion,
00:23:04: aber am Ende bekommt man dann immer einen guten Weg.
00:23:07: Ich finde Stadt, das habe ich auch auf der Neujahrsansprache gesagt,
00:23:11: die Stadt ist so, dass das Zentrum des Miteinanders.
00:23:16: Wenn eine Stadt funktioniert, also wenn das Wasser aus der Leitung kommt
00:23:20: und wenn die Wärme da ist und wenn wir ein gutes Soziales miteinander haben,
00:23:24: dann ist das auch die Keimzelle der Demokratie.
00:23:28: Dann machen wir uns auch nicht so viel Sorgen, dass die Welt vielleicht um uns herum sich verändert.
00:23:32: Wenn es hier bei uns in Ordnung ist.
00:23:34: Und das funktioniert Gott sei Dank in Lehr recht gut.
00:23:39: Ich glaube, das ist ein hervorragendes Schlusswort für unseren ersten Podcast.
00:23:43: Vielleicht möchte ich jetzt dann nochmal darauf hinweisen, dass unser zweiter Podcast
00:23:48: dann auch zum ersten Mal ein Fachthema hat.
00:23:51: Wir haben es vorher angerissen, die Schulbauerffensive ist unser großes Projekt.
00:23:56: Darüber möchten wir sprechen und auch gerne Bürgerfragen beantworten.
00:24:01: Das heißt, Bürger können jetzt eine Mail schicken an uns,
00:24:06: die wir dann in dem Podcast, also die Frage in einer Mail,
00:24:10: die wir dann im Podcast beantworten können.
00:24:12: Wer das möchte, kann eine Mail schicken an socialmedia@lehr.de
00:24:18: Social Media ein Wort, also socialmedia@lehr.de
00:24:23: Darauf kommen wir dann im nächsten Podcast zurück.
00:24:26: Mir bleibt jetzt nur noch mich beim Bürgermeister zu bedanken.
00:24:29: Vielen Dank CP für deine offenen Worte und deine Einschätzung.
00:24:32: Hat mir Spaß gemacht.
00:24:33: Ja, Eddie, das gebe ich zurück.
00:24:34: Auch mit dir hat es Spaß gemacht.
00:24:36: Das waren faire Fragen.
00:24:37: Vielen Dank dafür.
00:24:40: Ja, danke auch allen Zuhörenden.
00:24:42: Wir hören, wenn ihr mögt, uns bald wieder mit der zweiten Folge von Kurz Erklärt.
00:24:46: Dann geht's um unsere Grundschulen.
00:24:48: Bis dann.
00:24:49: Ja gerne.
00:24:50: Tschüss.
00:24:51: Tschüss.
00:24:52: Das war Kurz Erklärt, ihr Podcast aus dem Rathaus Lehr.
00:24:57: Abonnieren Sie uns, um keine Folge zu verpassen und checken Sie Ihre Fragen
00:25:01: an socialmedia@lehr.de.
00:25:03: Tschüss und bitte an einmal.
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